Arbeitskraft, Fähigkeiten und Fertigkeiten herausfinden
Arbeit(s)Kraft

Ich bin seit nunmehr fünfzehn Jahren Gestalttherapeutin in freier Praxis. Ich bringe Erfahrungen aus verschiedensten Berufszweigen und Berufspositionen mit, da ich lange gesucht habe, was ich wirklich „machen“ möchte. So lange, dass mancher kaum mehr glaubte, dass ich etwas finde, wofür mein Herz wirklich schlägt.

Und so war ich Bibliothekarin, Sekretärin, Mitarbeiterin im Bereich Fundraising (u.a. für ai, unicef, die Welthungerhilfe, greenpeace, den NABU) und tatsächlich noch einiges mehr. Ich habe in guten und in weniger guten Teams gearbeitet, furchtbare und sehr souveräne, kompetente Chefs erlebt und in flachen sowie sehr schrägen Hierarchien mein Können unter Beweis gestellt. Ich war Angestellte, habe aber auch selbst Leitungspositionen innegehabt und dabei erlebt, was das einem an Verantwortung abverlangt.

Der Bereich Arbeit hat mich immer fasziniert, da wir so viel Zeit mit ihr verbringen, sie uns ernährt und unsere Existenz sichert und wir sie doch so oft hassen und sie uns sogar krankmachen kann.
Wir übernehmen etwas, wuppen Familie und Beruf und übernehmen uns dabei. Zufriedenheit, Freude und ein gutes Selbstwertgefühl bleiben eventuell auf der Strecke und machen oft Platz für: Stress und Überforderung.

Aus von mir 2016/2017 initiierten Projekten, zu denen ich auch Mitarbeiter der Jobcenter Köln und Bergisch Gladbach anregen konnte, entstanden Herangehensweisen zum Herausfinden der ursprünglichen Talente und des wahren Berufszieles der Teilnehmenden. Als Methode bei dieser Suche dient der gestalttherapeutische Blick auf die Biographie, das Betrachten systemischer familiärer Zusammenhänge und das spielerische Erproben einer neuen Rolle. Es ist sehr bewegend, wenn mein Gegenüber dann plötzlich erkennt, dass die Urgroßtante schon dieselbe Leidenschaft für Handarbeiten hatte und in der Eifel einen kleinen Strickwarenladen besaß oder bereits der Großneffe des Vaters Musiker war. Plötzlich treten die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten deutlicher hervor und eine Möglichkeit wird sichtbar, damit sogar ein Auskommen zu haben.

Das Leben ist meiner Meinung nach zu kurz, für einen falschen quälenden Beruf. Und natürlich geht es auch um die Frage, wie ich meine Begabungen auch da am besten einsetzen kann, wo ich bereits arbeite, wie ich dort gut klarkomme, mich weniger überfordere und besser fördern lassen kann. Denn auch dort gibt es oft unvermutet Spielraum und Chancen.

Oft werden ungeahnte Potentiale sichtbar. Sie können sie nutzen.